Ausbildung


Aller Anfang ist nicht schwer.....

 

Wenn Du Dich für diesen fantastischen Sport interessierst, kommst Du am besten am Wochenende mal bei uns zum reinschnüffeln vorbei. Normalerweise findet bei schönem Wetter an Samstagen, Sonn- und Feiertagen zwischen Anfang April und Ende Oktober Flugbetrieb statt. Bevor Du Dich zu einer Mitgliedschaft in unserem Verein entscheidest, empfehlen wir Dir, zum Kennenlernen der Flugsituation, einen Gastflug mitzumachen – also in einem Doppelsitzer mit zufliegen. Dazu brauchst Du erst mal keine Vorkenntnisse. Nur die entsprechenden Flugkosten sind zu bezahlen.

Wenn es Dir Spaß macht und Du den Segelflugschein machen willst, dann solltest Du in den Verein eintreten und musst Dir die notwendigen amtlichen Papiere besorgen. Für die Ausbildung (und später auch als Pilot mit Lizenz) benötigst Du zuerst ein fliegerärztliches Tauglichkeitszeugnis, welches alle zwei Jahre erneuert werden muss. Die Tauglichkeitsuntersuchung muß von einem Fliegerarzt durchgeführt werden. Sie erfordert einen normalen Gesundheitszustand. Wir helfen Dir mit Adressen von Fliegerärzten gerne weiter.

Die Ausbildung gliedert sich dann in vier Abschnitte, an deren Ende immer eine Prüfung steht. Die Prüfungen werden mit A, B, C und PPL (Privat Pilot License)- Prüfung bezeichnet. Den Segelflugschein (PPL-C) kannst Du dann nach erfolgreichen behördlichen Prüfungen im 2. bis 3. Jahr nach Deinem ersten Schulstart erlangen.

 

Die Ausbildung

 

Erster Ausbildungsabschnitt: A-Prüfung

Bis zur A-Prüfung fliegst Du die ganze Zeit mit Lehrer im Flugzeug. Du lernst die elementaren Dinge der Fliegerei: Starten, Landen, und das Flugzeug steuern. Das übst Du solange, bis der Lehrer von Deinen Fähigkeiten überzeugt ist und er während des Fluges nicht mehr eingreifen muß. Dann kommt der große Tag, der für uns alle ein sehr besonderer war: Du machst die ersten drei Alleinflüge, d.h. die ersten drei Flüge, bei denen der Lehrer nicht mehr im Cockpit sitzt, sondern mit einem Funkgerät am Boden bleibt und Dir von unten zuschaut. Das ist gleichzeitig Deine A-Prüfung.

 

Zweiter Ausbildungsabschnitt: B-Prüfung

Ab jetzt wirst Du viel von Deiner Ausbildung alleine erfliegen. Der Fluglehrer fliegt zwar ab und zu mit und zeigt Dir was, ist aber meistens am Boden mit dem Funkgerät in der Hand und verfolgt Deine Flüge. Jetzt geht es darum, in der Luft die ersten steileren Kreise, Kurvenwechsel und Schnellflugübungen zu machen. Die B-Prüfung besteht dann aus drei Alleinflügen mit Kurvenwechsel und Rollübungen um die Längsachse. Zum Abschluss jedes Fluges wird von Dir eine Ziellandung verlangt, d.h. Du hast einen Bereich von 100m, in dem Du aufsetzen mußt.

 

Dritter Ausbildungsabschnitt: C-Prüfung

Bis zur C lernst Du nun das Thermikfliegen, um auch mal länger als 5 Minuten in der Luft bleiben zu können. Du wirst mit dem Lehrer die Grenzen des Flugzeugs erfliegen, z.B. Mindestgeschwindigkeiten, Trudeln, usw. Du wirst nun auch auf andere Flugzeugmuster umgeschult. Es gibt noch drei weitere Einsitzer in unserem Verein, zwei davon sind aus Kunststoff und eines aus Holz. Ebenso lernst Du den Slip, eine Flugtechnik, um sehr schnell Höhe zu verlieren, z.B. bei einem zu hohen Endanflug vor einer Landung. Die Prüfung in sich besteht wieder aus drei Alleinflügen, bei denen Du weitere Flugfiguren wie hochgezogene Fahrtkurven und Kurvenwechsel vorführen musst, um anschließend die Landungen mit einem Slip zu vollenden.

 

Letzter Ausbildungsabschnitt

Du hast jetzt Deine Ausbildung am Flugplatz vollendet. Die fliegerischen Anforderungen sind Dir mittlerweile in Fleisch und Blut übergegangen. Aber noch immer brauchst Du einen Fluglehrer, der Dir einen Flugauftrag gibt und Dich dann ständig beobachten kann. Es ist nun höchste Zeit, um endlich den dritten und letzten Abschnitt zu beginnen: das Überlandfliegen. Überlandfliegen bedeutet, dass man sich so weit vom eigenen Flugplatz entfernt, dass ein Gleitflug nicht mehr ausreicht, um den Platz wieder zu erreichen. Man ist dann gezwungen, Thermik oder andere Aufwinde zu nutzen. Wie Du Dir vorstellen kannst, stehen jetzt andere Anforderungen im Vordergrund, und Deine rein fliegerischen Fähigkeiten müssen so sicher sein, dass Du Dich auf Navigation, Orientierung und Beobachtung des Luftraums konzentrieren kannst. Du machst mit einem Lehrer mindestens zwei Überlandflugeinweisungen, bei denen Du lernst, wie man Strecken zurücklegen kann, wie man navigiert, Du bekommst vertiefte Einblicke in Meteorologie und Du erlernst eventuell auch die etwas andere Möglichkeit, zu landen: irgendwo auf einem Acker.

Schon von Anfang an musst Du Dich auch mit Theorie beschäftigen. Die Möglichkeit dazu hast Du verstärkt im Winter, indem Du zu unserem Unterricht gehst. Ebenso gibt es schöne Literatur sowohl für blutige Anfänger als auch für die Crackz. Es bringt nur Vorteile, wenn man sich auch etwas mehr Theorie aneignet, als die Behörden im Normalfall verlangen. Ebenso musst Du das Funksprechzeugnis BZFII erwerben, das Dich dazu berechtigt, z.B. auf Überlandflügen Funkkontakt mit anderen aufzunehmen.

Am Ende der Ausbildung legt man eine Theorieprüfung und eine praktische Prüfung ab. Dazu kommt ein 50km-Überlandflug, der alleine vorbereitet und durchgeführt werden muss. Mit dem Überlandflug beweist man, dass man alle erlernten Fähigkeiten auch auf einmal anwenden kann. Dabei ist die Reihenfolge so, dass man nach der C-Prüfung die behördliche Theorieprüfung ablegt, dann den 50km-Flug und letztendlich die praktische Prüfung macht. Wenn Du alle erforderlichen Prüfungen bestanden hast, wirst Du stolzer Besitzer eines Privatpilotenscheines mit dem Beiblatt C (PPL-C).


Bis dahin ist es ein ganzes Stück Arbeit, doch die Ausbildung macht garantiert auch sehr viel Spaß. Schon während dieser Zeit hat man viel Gelegenheiten, das wunderschöne Gefühl zu erleben......
.......Einfach abheben, Alltagssorgen am Boden zurücklassen und davonfliegen!