Der Flugsportclub Pforzheim gehört zu den ältesten Flugvereinen in ganz Deutschland. Wir haben ca. 40 aktive Mitglieder, aber auch viele Passive und Fördernde. Diese versuchen den Verein so gut es geht zu unterstützen.
Momentan haben wir 7 Flugzeuge im Einsatz, davon 3 Doppelsitzer sowie 2 Holz- und 2 Kunststoff-Leistungseinsitzer. Durch 5 ehrenamtliche Fluglehrer ist durchgängig eine Ausbildung bis zum Erwerb der Lizenz gesichert.
Wir finanzieren uns ausschließlich durch Mitgliedsbeiträge und Spenden. Um unsere Kosten möglichst gering zu halten stehen regelmäßig Werkstattarbeiten an, welche unsere Vereinsmitglieder in Eigenregie erledigen. Dazu gehört zum einen die Wartung und Instandsetzung von Fluggerät, sowie auch Arbeiten am Vereinsgelände. Unser Werkstattstundensatz liegt momentan fest bei 50 Stunden jährlich pro Mitglied, wobei die geleisteten Stunden zwischen 0 und 200 schwanken. Die eigen erbrachten Arbeitsstunden geteilt durch den Satz ergeben den persönlichen Baustundenfaktor. (min. 0,5 und höchst. 4) Dieser Faktor wird mit den Flugzeitgebühren multipliziert. Folglich fliegt man wesentlich günstiger, wenn man sich viel für den Verein einsetzt und seine Arbeitsstunden leistet.
Jährlich fallen 310 ,- Euro (Mitglieder ohne eigenes Einkommen: 200 ,- Euro) Jahresmitgliedsbeitrag an.
Bei Vereinseintritt wird eine Aufnahmegebühr für neue Mitglieder mit Schein von 300 ,- Euro (bzw. 200,- Euro) gestaffelt auf 2 Jahre fällig.
Für neue Flugschüler entfällt diese Aufnahmegebühr, dafür eine Ausbildungsgebühr von Höhe von 150 ,- Euro (bzw. 100 ,- Euro). Beim ersten Alleinflug werden, genau so bei Scheinerhalt, erneut 100 ,- Euro fällig.
Der Windenstart kostet 3,00 ,- Euro (bzw. 2,50 ,- Euro). Hierzu kommt eine Zeitgebühr von 10 ct auf Holzflugzeuge, beziehungsweise 16 ct auf Kunststoffflugzeuge.
Für private Flugzeuge beträgt die Startgebühr 5,00 ,- Euro pro Windenstart.
Im Flugbetrieb werden Positionen wie Windenfahrer oder Flugleitung, sowie der Waldeckposten von Mitgliedern im Wechsel übernommen. Somit kann jeder am aktiven Flugbetrieb teilnehmen.
Die Position des Waldeckposten ist eine Besonderheit an unserem Flugplatz. Unsren Flugplatz quert eine Straße, welche wir immer während Start und Landevorgängen sperren müssen. Auch hat dieser Posten eine hohe Verantwortung, da nur von diesem Punkt der gesamte Flugplatz zu überblicken ist.
Flugsportclub Pforzheim und Straubenhardt e.V.
Postfach 553
75105 Pforzheim
Telefon Clubheim: 07082/6575
Der Flugsportclub Pforzheim und Straubenhardt e.V. oder kurz FSC - Pforzheim besteht seit den Anfängen des Segelfluges an der Rhön.
Als einer der ältesten Segelflugvereine Deutschlands beginnt die Geschichte des FSC - Pforzheim bereits nach dem 1. Weltkrieg. Die Vereinsgründung fand 1922 im "Pfälzer Hof" in der Östlichen Karl-Friedrichstraße im Pforzheim statt. Schon vor der Gründung haben sich die zukünftigen Mitglieder des FSC - Pforzheim im unteren Lokal des "Hotel Ruf", Eingang Schlossberg, zusammen gefunden. Das Interesse an der Fliegerei, insbesondere am Segelflug, war das zentrale Gesprächsthema aller Beteiligten.
So wurde dann in der ersten Werkstatt des FSC - Pforzheim, einem kleinen Nebengebäude der Erbprinzenschule, begonnen das erste Pforzheimer Segelflugzeug zu bauen. Ein Gleiter S12 getauft auf den Namen "Goldkiste". Der Erstflug und auch weitere Flüge waren auf dem Rittern bei Mühlhausen. Dort fand auch der erste "Passagierflug" statt. Notgedrungen, weil der Schwerpunkt nicht stimmte, mussten hinter dem Piloten 40-50kg Gewicht eingebaut werden. Kurzer Hand wurde ein Junge auf ein Holzbrett hinter den Piloten gesetzt. Die Jüngeren trafen sich Samstags immer im Kupferhammer und fuhren dann mit dem Fahrrad nach Mühlhausen. Die älteren Mitglieder fuhren mit den wenigen Autos die es damals gab nach Mühlhausen. Die "Goldkiste" wurde bei einer Filiale der Firma Kollmar & Jourdan untergestellt.
Gleichzeitig wurde schon mit einem neuen Projekt Namens "Geheimrat" gebaut. Später wurde der Flugbetrieb auf den Büchelberg bei Neuhausen verlegt. Dort geschah es auch, dass die "Goldkiste" von einer Windböe erfasst wurde und abschmierte. Bei dem ersten Flugunfall des FSC - Pforzheim gab es zum Glück nur einen Oberschenkelbruch und weitere kleine Verletzungen.
Der Nachfolger der "Goldkiste" war der "Geheimrat", welcher auch auf den Rhönwettbewerben von 1923 - 1924 teilgenommen hat. Leider war dieses Flugzeug nicht lange im Einsatz, denn um 1924 ging es zu Bruch. Genauere Umstände sind leider nicht bekannt.
Das dritte Flugzeug wurde 1924 vom FSC - Pforzheim auf dem Rittern in Mühlhausen gebaut. Es war ein "Hol´s der Teufel" nach Plänen von Alexander Schleicher. Herr Albrecht Mann beförderte die erste Luftpost im Jahre 1925 mit dem Segelflugzeug von Neuhausen Büchelberg nach Hausen im Würmtal.
Im zweiten Weltkrieg verlor der Verein 1939 seine Selbstständigkeit und wurde staatlich verwaltet. Viele Jugendliche lernten hier das Fliegen in der "Flieger HJ" auf dem SG38.
Nach dem Krieg war das vorher so mühsam geschaffene restlos zerstört. Man fing wieder bei null an. Schon 1948 / 1949 trafen sich wieder einige Pforzheimer Flieger und begannen Segelflugmodelle zu bauen. Geflogen werden durfte aber in jenen Jahren noch nicht. Als "Pforzheimer Flugsportgruppe" bildeten sie eine kleine Gruppe, die dem Segelflug treu geblieben war. So kam es, nachdem das Flugverbot 1951 aufgehoben wurde, zur Neugründung des Vereins.
Kurzentschlossen kaufte man einen "SG 38". Dieser Schulgleiter wurde am 30. März 1952 auf dem Turmplatz in Pforzheim durch Herrn Oberbürgermeister Dr. Brandenburg auf den Namen "Pforzheim II" getauft. Auf den Hafnerwiesen in Bauschlott konnte dieser Vogel weit über zweitausend Starts machen. Doch nicht nur am Gummiseil startete dieses Flugzeug. In der Zwischenzeit war eine Motorwinde fertiggestellt worden. Ein richtiger Schulbetrieb begann.
Ein Jahr später verließ ein Übungssegelflugzeug vom Typ "Grunau Baby III" die Werkstatt des Schreinermeisters A. Meschenmoser in Mühlhausen. Dieses Flugzeug erhielt am 12. April 1953 den Namen "Goldstadt".
In den folgenden Jahren tätigten diese beiden Flugzeuge viele Starts ohne Probleme. Am 23. August 1958 konnte die Rhönlerche II mit dem Namen "Schmuckkästle", was war für den Verein zu jener Zeit wirklich ein Prachtstück war, ihrer Bestimmung übergeben werden. Dieses Flugzeug war in mehreren tausend freiwilligen Baustunden in der Vereinswerkstatt im Schlachthof hergestellt worden.
Aber jetzt wurde immer deutlicher Spürbar, dass der Verein kein eigenes ganzjährig befliegbares Gelände in Stadtnähe hatte. Die Piloten mussten die Gastfreundschaft anderer Vereine in Anspruch nehmen, so zum Beispiel Mühlacker, Bruchsal und sogar Zell am See in Österreich. Dieses herum reisen wirkte sich auf die Mitgliederzahl des Vereins sehr ungünstig aus. So war es auch zu verstehen, dass man in Pforzheim sehr wenig von den Segelfliegern erfuhr.
Ab 1962 hatten es die übriggebliebenen Aktiven besser: Über zehn Jahre nach seiner Neugründung konnte der Flugsportclub Pforzheim ein Fluggelände auf den Gemarkungen Schwann und Conweiler, damals im Landkreis Calw, erschließen.
Voraus gegangen waren Gespräche der Beauftragten des FSC Pforzheim e.V.: Herrn Kurt König, zusammen mit dessen Ehefrau, sowie unserer Mitglieder Günter Faass und Dieter Vischer mit angrenzenden Grundstückseigentümern, zwecks deren Zustimmung zur Nutzung der erforderlichen Grundstücke für einen Flugbetrieb mit Segelflugzeugen durch den FSC Pforzheim e.V., begannen schon im Jahr 1959 mit unzähligen Hausbesuchen. Dabei wurden die, oft recht langwierigen, Gespräche mit viel Idealismus und Überzeugungskraft geführt, welche dann zum Jahresende 1961 erfolgreich abgeschlossen werden konnten und danach von den Bürgermeistern der Gemeinden Schwann und Conweiler vertraglich besiegelt wurden. Aufgrund aller Voraussetzungen erfolgte dann die endgültige Zulassung des Flugplatzes und der Flugbetrieb konnte Anfang des Jahres 1962 aufgenommen werden.
In Conweiler wurde am 11. Juli 1964 ein Leistungseinsitzer vom Typ "Ka 8 b" auf den Namen "Schwarzwaldsegler" getauft. Mit dieser "Ka 8 b" und auch einem "L-Spatz 55" wurden gute Höhen- und Überlandflüge gemacht. Die Zahl der Mitglieder stieg wieder an und auch die Zahl der Fluggäste wuchs. Aufgrund dieser Aspekte entschloss sich der Club ein doppelsitziges Leistungssegelflugzeug zu beschaffen.
Der Doppelsitzer vom Typ "Bergfalke" wurde am 15. April im Blumenhof in Pforzheim durch Herrn Oberbürgermeister D. Weigelt auf den Namen "Pforzheim" getauft. Nebenher entstand in der Schlachthof - Werkstatt eine neue Winde.
An jedem regenfreien Wochenende wurden die Flugzeuge auf den Flugplatz nach Conweiler gezogen und aufgebaut. Nach dem Flugbetrieb wieder abgebaut und nach Pforzheim gefahren. Der Wunsch nach einer Flugzeughalle ließ sich nach fast zehn Jahren des Auf- und Abbauens nicht mehr länger unterdrücken. Trotz aller Schwierigkeiten eine Baugenehmigung zu bekommen hat es dann doch geklappt. So wurde von allen Mitgliedern und weiteren fleißigen Helfern in mustergültigem Einsatz gegraben und gemauert. Die Einweihung fand im September 1972 statt.
In der Zwischenzeit hatte der Verein mit der Werkstatt vom Schlachthof in das Tierheim umziehen müssen, wo es jedoch sehr eng zuging. Bald wurde stellte sich heraus, dass das Tierheim den Platz für einen Neubau selbst benötigte. So fiel der Entschluss, eine Werkstatt an die Halle in Schwann - Conweiler anzuhängen. Aber wenn schon gebaut werden musste, warum dann nicht gleich das längst überfällige Clubheim dazu? Damit konnte auch der Jugendarbeit und den damit verbundenen Schulungen besser Rechnung getragen werden. Die Einweihung der Werkstatt und des Vereinsheims fand am 13. und 14. September 1980 statt.
Die Kantine wurde nach einem Gründungsmitglied Max Müller Klause getauft.
Trotz der umfangreichen Baumaßnahmen wurde auch der Flugzeugpark parallel stetig weiterentwickelt. 1978 wurde das erste in Flugzeug in Kunststoff-Bauweise gekauft, ein Jeans Astir. Schon drei Jahre später kam dann die doppelsitzige Variante Twin Astir dazu. Dem Verein standen damit Anfang der achtziger Jahre die Rhönlerche, die Ka8, der Bergfalke, der Jeans und der Twin Astir zu Verfügung. Dazu kam eine Ka6 0 im Privatbesitz, die aber dem Verein zur Verfügung gestellt wurde. Die gute Infrastruktur mit dem neuen Clubheim sorgte für hohe Mitgliederzahlen, viele Flugbewegungen und gut ausgelasteten Fluggerät. Nachdem der Bergfalke dann bei einer Außenlandung stark beschädigt wurde und ohnehin der Ruf nach mehr Einsitzern für die vielen jüngeren Neumitglieder laut wurde, wurde 1983 eine Ka6CR gekauft. Die Ka6 0 ging dann 1986 auch in Vereinsbesitz über. In einer Privatinitiative wurden auch zwei Traditionsflugzeuge des Vereins restauriert und wieder flugfähig gemacht. 1985 hob der SG38 nach fast 30 Jahren Schattendasein auf dem Dachboden wieder ab, 1986 wurde auch das Grunau Baby aus seinem 20-jährigem Dornröschenschlaf in einer Scheune geweckt und wurde wieder flügge. Beide Flugzeuge befanden sich in Privatbesitz wurden aber dem Verein zur Verfügung gestellt.
Wieder wurde es zu eng am Flugplatz und man entschloss sich, die Gebäude nochmals in Eigenleistung zu erweitern. Im Westen wurde 1987 die Fahrzeughalle angebaut. Ein dringend notwendiger Anbau, da die Fahrzeuge schon aus rein feuerschutzrechtlichen Gründen von den Flugzeugen getrennt werden mussten. Unter anderem auch aufgrund der steigenden Anzahl der Vereinspiloten mit eigenem Flugzeug wurde 1988 im Osten die Boxenhalle mit Stellplätzen für insgesamt 8 Segelflugzeuganhänger ihrer Bestimmung übergeben.
Die Anfängerschulung wurde über Jahrzehnte hinweg mit der Röhnlerche gemacht. Nach vielen tausend Landungen hat der Zahn der Zeit an diesem Flugzeug genagt. Zusammen mit der Erkenntnis, dass auch ein Schulflugzeug mehr Leistung bieten sollte und trotzdem für die mitunder schwierigen Verhältnisse auf dem Schwanner Flugplatz geeignet sein muss, wurde beschlossen, eine ASK13 zu beschaffen. Das Flugzeug wurde rohbaufertig von der Firma Jubi in Oerlinghausen im Frühjahr 1992 abgeholt. Es ist das drittletzte gebaute Flugzeug dieses erfolgreichen Baumusters. Während der Flugsaison konnten kleinere Leimarbeiten, die Bespannung und Lackierung fertigstellt werden. Am 4.8.1992 hob es zum ersten Mal in den Schwanner Himmel ab. Die Rhönlerche wurde anschließend stillgelegt. Schon ein Jahr später wurde auch dem Wunsch der Überlandpiloten nach einem besseren Einsitzer Rechnung getragen. Der Jeans Astir wurde verkauft und 1993 durch die DG100 ersetzt. Dem allgemeinen Trend folgend, die Holzflugzeuge durch modernere Kunststoff-Flugzeuge zu ersetzen, wurde die Ka6 0 an ein Vereinsmitglied verkauft und 1994 durch eine ASW19 ersetzt. Nichtsdestotrotz ist der Verein der traditionellen Holzbauweise treu geblieben. Der SG38 ist in dieser Zeit in Vereinsbesitz übergegangen.
Ab Winter 1992 wurde damit begonnen, eine neue Winde zu bauen. Die alte Winde war doch sehr störanfällig und vor allem wurde der Betrieb eines großvolumigen V8-Motors mit großem Durst nach verbleitem Superbenzin immer unwirtschaftlicher. Im Sommer 1995 wurden die Flugzeuge erstmals vom Diesel mit dem Stern in die Luft gebracht. Nach Kurieren der Kinderkrankheiten verrichtet diese Winde seit der Flugsaison 1996 klaglos ihren Dienst.
Die ASW19 wurde 1997 bei einem Unfall stark beschädigt und als Totalschaden verkauft. Schon 1998 wurde aber wieder eine gebrauchte ASW19 als Ersatz gekauft. Da der Twin Astir im Verein nicht besonders beliebt und damit auch die Nutzung unbefriedigend war, wurde das Flugzeug 1998 verkauft. Als Ersatz konnte der Verein im Jahr 1999 eine fabrikneue ASK21 im Werk in Poppenhausen abholen und im Rahmen eines Flugplatzfestes im September feierlich taufen. Dieses Flugzeug erfreut sich größter Beliebtheit und bildet neben der ASK13 das Rückgrat der Flugzeugflotte.